Systemische Therapie

Die systemische Therapie zählt seit Jahren zum wissenschaftlich anerkannten und festen Bestandteil unseres Gesundheitssystems im Bereich der Psychotherapie. Hier werden die Probleme von Menschen, die Schwierigkeiten in Beziehungen haben, grundsätzlich in einem wechselseitigen Ursache - Wirkung Zyklus betrachtet. Das heißt, wir tragen fast immer, ohne es zu beabsichtigen, jeder ein Teil dazu bei, dass das Problem so ist, wie es ist.
Das Besondere für das systemische Arbeiten ist, dass es nicht "die eine Wahrheit" gibt. Wir betrachten durch unsere Brille die Welt und konstruieren so unsere Wirklichkeit mit, die für uns stimmig, aber nicht allgemeingültig ist. Die führt oft zu großen Missverständnissen und Konflikten. Denn was für mich "normal" ist, muss für den anderen noch lange nicht "normal" sein.
Hier ein typisches Beispiel:
Sie wünschen sich mehr Zuwendung von einem für sie bedeutsamen Menschen. Sie beklagen sich und machen Vorhaltungen. - je mehr sie dies tun, desto mehr zieht sich der andere zurück, weil er sich angeklagt und missverstanden fühlt. Das führt dazu, dass Sie sich immer einsamer und enttäuschter fühlen und beschweren sich nun noch vehementer und anklagender und der Mensch, dem sie sich eigentlich nahe fühlen wollten, zieht sich noch mehr zurück und mauert sich ein, um sich zu schützen....das ist ein Muster: Verfolgen u. Angriff - Rückzug u. Abwehr. Wie ein Tanz, der aus dem Rhythmus ist.
"Eine sichere Bindung ist der beste Stoßdämpfer gegen Hilflosigkeit und Sinnlosigkeit"
Bessel van der Kolk
Emotionsfokussierte Therapie - EFT
Diese Methode, die in Kanada entwickelt worden ist, zählt aktuell zu den wohl am besten untersuchten und erfolgreichsten Methoden in der Paartherapie. Es konnte eine deutlich messbare Verbesserung der Qualität von den Beziehungen nachgewiesen werden.
Theoretische Basis dieser Therapie ist vor allem die Bindungstheorie und die oben erwähnte systemische Therapie mit dem Grundgedanken des wechselseitigen Entstehens von Problemen. Die daraus entstehenden Muster erzeugen meist sehr unangenehme Gefühle bei den Beteiligten.
In der emotionsfokussierten Therapie geht im Kern darum, Gefühle zugänglich zu machen, also diese erst einmal besser für sich zu spüren und zu verstehen, so dass wir uns zukünftig besser regulieren können.
Denn: nur was wir verstehen, können wir auch verändern!
Eine vertrauensvolle Atmosphäre und emotionale Sicherheit in unseren Sitzungen ist eine Grundvoraussetzung, die es erst ermöglicht, sich den teilweise schmerzhaften und komplizierten Gefühlen nähern zu können.
